Nach unserer Rückkehr aus Amerika wollten wir unsere neue Wohnung so individuell wie möglich gestalten. Da gerade der Europaletten-Möbelbau voll im Trend war, haben wir uns von diesem Inspiration geholt und ein Sofa sowie einen Sessel für unser zukünftiges Wohnzimmer geplant.
Da wir glücklicherweise Zugriff auf eine Tischlerwerkstatt haben, konnte der Herr den Rahmen des Sofas und des Sessels mithilfe von Buchenholz zuschneiden und erste Teile zusammensetzen. Die finale Konstruktion der Holzgerüste fand aus logistischen Gründen jedoch erst in unserer neuen Wohnung statt.
Im nächsten Schritt haben wir uns informiert, welche Schaumstoffe am geeignetsten für eine gemütliche Polsterung wären. Nach einer persönlichen Beratung haben wir uns für verschiedene Modelle entschieden, sodass der Sessel insgesamt eher weicher und das Sofa ein kleines bisschen härter ist.
Nachdem also der Schaumstoff und auch der Stoff für die Bezüge geliefert wurden, waren meine Nähkünste gefragt.
Als die Bezüge fertig genäht waren, standen wir vor einer enormen Herausforderung: Der eingenähte Reißverschluss ging nicht über die komplette Länge, sondern war auf beiden Seiten um einige Zentimeter eingerückt. Deshalb konnten wir den Schaumstoff nicht ohne weiteres in den jeweiligen Bezug schieben. Zudem war der Schaumstoff zu straff, um ihn auch nur irgendwie in die Hüllen hinein zu biegen. Letztendlich haben wir den Schaumstoff also in Mülltüten gepackt, mit dem Staubsauger die Luft aus dem Schaumstoff gezogen und nahezu ein Vakuum gebildet. Das geschrumpfte Paket haben wir anschließend in die Bezüge gesteckt, platziert und versucht, die Mülltüte zu entfernen, ehe der Schaumstoff sich wieder mit Luft vollgesogen und seine Ausgangsgröße angenommen hat. Perfekt war diese Methode natürlich nicht, doch wir wussten uns an dieser Stelle nicht anders zu helfen. Für Tricks und Hinweise für den nächsten Möbelbau sind wir also sehr dankbar :)
Insgesamt haben wir für den Bau der beiden Möbelstücke etwa vier Wochen benötigt. Doch zum Glück hatten wir zu keiner Zeit Zeitdruck, sodass wir alles in Ruhe und sorgfältig nach und nach erstellen konnten.
